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Tattoofarben

REACH VERORDNUNG

Die REACH Verordnung (regulation concerning the registration, evaluation, authorisation and restriktion of chemicals) besteht seit 2007 und beschreibt sowie regelt die sichere Verwendung von Chemikalien in Europa  bezüglich Gesundheit und Umwelt. Sie gilt übrigens als eine der strengsten Chemikaliengesetze weltweit.

Diese regelt natürlich nicht nur die Inhaltsstoffe von Tattoofarben, sondern auch, welche Stoffe in Haarfarben oder Kosmetikproduktion verwendet werden dürfen.

 

Im Januar 2022 wurde auf EU Ebene beschlossen, dass die im europäischen Raum genutzte Tattoofarbe ebenfalls unter die REACH Verordnung fallen soll. Die Verunsicherung in der Branche war gigantisch - werden entsprechende Farben hergestellt oder bleiben wir eine Weile ohne nutzbare Arbeitsmaterialien?

Auch Experten aus dem Bereich der Tattoobranche kritisierten diesen Schritt als nicht durchdacht und chaotisch, da nun Tattoofarben nicht mehr benutzt werden durften, die sich bereits jahrzehntelang bewährt hatten und als nicht sonderlich auffällig im Bezug auf Hauterkrankungen oder gar Krebs aufgetreten waren.

Und so kam es, wie es beschlossen wurde: Nahezu alle bunten und auch schwarzen Farben wurden verboten. Übrigens ohne handfeste Beweise vorlegen zu können, dass die entsprechenden Pigmente tatsächlich krebserregend sind.

 

Genau ein Jahr später, Januar 2023, wurden weitere Pigmente und auch bestimmte Konservierungsstoffe verboten, die bis dato für Tattoos und auch Microblading genutzt wurden.​

Was bedeutet das für Tattooartists?

Zweimal mussten also bereits genutzte Farben entsorgt und wieder neu angeschafft werden. Die finanzielle Belastung war nicht ohne, was sich leider teilweise bei den Preisen widerspiegelte.

 

Die Farben Schwarz, Grau und Weiß waren dabei bei einigen Herstellern schon von Anfang an mit konformer Formulierung auf dem Markt gewesen und sicherten uns und auch anderen Tätowierenden zumindest unsere Arbeit in Schwarz-Grau ausführen zu können.

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Nach und nach füllte sich die Farbpalette wieder und immer mehr Farbtöne waren auf dem Markt erhältlich. Allerdings ist für viele die Zeit, in der sich diese Farben erproben konnte, noch zu kurz: Wie sehen sie abgeheilt aus? Wie gut bleiben sie auch nach Jahren in der Haut? Wie einfach sind sie beim Tätowieren einzubringen?

Einige Farben konnten leider nicht überzeugen, weswegen sich einige Artists vorerst von farbigen Tätowierungen distanziert haben.

Was bedeutet das für Kund*Innen?

Für euch als Kund*Innen hat sich demnach auch jede Menge verändert.

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Einige Tätowierende haben vorerst oder auch vollständig der farbigen Tätowiererei den Rücken gekehrt und bewegen sich vorzugsweise im Black and Grey - Bereich. So ist es manchmal vielleicht auch schwierig, Wunschmotiv und Wunschartist zu vereinen.

 

Auch das Preissegment hat sich durch die konstanten Ab- und Anschaffung von Farbpaletten etwas nach oben orientiert.

Nichtsdestotrotz arbeiten die herstellenden Firmen konstant weiter an der Verbesserung von ihren Farben, damit sich in naher (oder auch ferner) Zukunft die Dinge wieder flexibler entwickeln können.  
 

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Explizit verboten seit dem 5. Januar 2022 sind u.a. die Pigmente "Disperse Yellow 3" oder "Acid Violet 17" verboten, andere, ebenfalls als gefährlich deklarierte Pigmente, hatten bist 2023 Zeit, ersetzt zu werden. Darunter fielen zum Beispiel "Blue 15:3" und "Green 7". 
Erstmal klingt das wenig, aber eine gesamte Palette besteht aus verschiedenen Mischungen, und wenn nur wenige Pigmente wegfallen, können auch andere Farben nicht mehr hergestellt werden, da auch für diese ein Ersatzpigment verwendet werden muss.

 

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